EPP Mirage 2000 Dasault der Baubericht



 
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Die Lieferung erfolgt in einem Postpaket in dem sich ein großer Plastikbeutel mit
zwei Tragflächenhälften und einem Rumpf aus EPP, zwei Anlenkungsdrähten, zwei Rudern
und einem Seitenruder aus Balsa, einem kleinen Beutel mit Gabelköpfen und Klettstreifen,
sowie zwei Kiefernleisten und zwei Dekorbögen aus Klebefolie befindet.
Ruderhörner waren nicht enthalten.
 
 

Alle EPP-Teile sind schon verrundet und weisen eine homogene Oberfläche auf. Schleifen und
Abzupfen der Fäden die beim Schneiden entstehen ist nicht mehr nötig.
Die Balsaruder sind gerade und symmetrisch. Die Ränder sind geschliffen, ganz wenig
Nacharbeit nötig. Das Seitenruder paßt saugend in die Nut des Rumpfrückens und sitzt gerade.

Der Rumpf besteht aus insgesamt 3 Teilen, die sauber miteinander verklebt sind.
Die Kabinenhaube ist aus dunkleren EPP geschnitten. Am seitlichen Übergang von der
Kabinenhaube zum Rumpfrücken gibt es eine kleine Stufe, diese ist aber nicht groß.
Ein Rohr zur Motoraufnahme ist bereits gerade hinten in den Rumpf eingeklebt.
 

Die beiden Tragflächen wiegen zusammen 54g, der Rumpf 70g, die Balsaruder 8g und das
Balsaseitenruder 12g. Die Anleitung bei meinem Bausatz war noch auf Tschechisch verfaßt,
aber laut Alvin Braeckman wird gerade an der Übersetzung gearbeitet. Eigentlich ist der Bau
nicht so kompliziert, als das es nicht auch ohne ginge.

Aus einer deutschsprachigen Kurzanleitung von Hepf ging allerdings hervor, man solle so leicht
wie möglich bauen. Die erste Änderung lag also im ersetzen des Balsa Seitenleitwerks durch eines
aus 3 mm orginal Depron.
 

 
 
Die Flächen sind leider nicht ganz maßhaltig. Eine ist gut 4 mm länger als die Andere!
Die Randbögen weisen eine deutliche Verwindung und eine Verdickung des Profils auf.
Die Verwindung ist leider nicht bei beiden Flächen symmetrisch, sondern die eine Hälfte
ist nach oben verwunden, die Andere nach unten... Korkenzieher!
 

Außerdem hätte eine Flächenhälfte am geraden Rumpf eine andere Pfeilung, da muß man die Wurzelrippe bearbeiten, den an der Nasenleiste kann man ja nichts mehr machen.
Mit einem (wirklich!) scharfen Messer werden also die Endleisten angepaßt und vorher die Wurzelrippe der einen Hälfte beschnitten.

Die Flächen werden an den Randbögen gekürzt und schon paßt die Profildicke wieder,
die Verwindung ist nur noch ganz gering an den jeweiligen äußeren Enden. Spannweite dann 67 cm
(Plan 68 cm).
 

Im nächsten Schritt wurden die beiden Kiefernleisten als Endleisten an die EPP Flächenkerne geklebt.
Gut beschweren! Verwindung beseitigt...
Vom Heck des Rumpfes, 150 mm nach vorne gemessen werden nun beidseitig je ein Loch mit dem Skalpell
eingeschnitten, in das die Überstehenden Kiefernendleisten versenkt werden.
Zu beachten ist, dass die Tragflächen an den Seiten des Rumpfes in einer Höhe von ca. 20 mm verklebt werden.

Die Unterkante der Einschnitte sollte also diesem Maß entsprechen (lange schwarze linie). 
Da die Tragflächen eine gerade Profilunterseite haben, verwendete ich einfach einen Regalboden als Unterlage.

Die Flächenhälften werden nun auf gleicher Höhe mit einem Schlitz versehen, in den ein 2 mm Kohleholm versenkt werden kann.
Bevor alles verklebt wird, habe ich den Kohlestab auf einer Seite angespitzt (Feile) und ihn an der ausgemessenen Stelle gerade durch den Rumpf gebohrt. Das geht erstaunlich leicht und genau.

Da die Aufnahmeschlitze in den Flächen etwas Übermaß haben, läßt sich der Holm beim verkleben noch ausrichten. Weißleim gibt einem genügend Zeit dafür.

Die Verklebung der Flächenhälften mit dem Rumpf erfolgte mit UHU-Por.
Zuerst etwas Weißleim in einen Flächenschlitz, dann den Kohleholm eindrücken, die eine Fläche an den Rumpf
ankleben und dabei den Kohlestab durch das (enge) Loch im Rumpf führen. Klingt schwerer als es ist.
In der oberen Hälfte des Bildes ist auch der Regalboden auf dem die Fläche ausgerichtet wurde zu erkennen.
Alles schön beschweren und trocknen lassen!
 

Bei der zweiten Flächenhälfte wird wieder zuerst der Holm eingefädelt (Weißleim) und dann die Fläche an den Rumpf geklebt...
Nun werden die Ausschnitte für die RC-Anlage vorgenommen. Die Servos habe ich weiter hinten eingebaut als angegeben, zwecks kürzerer Anlenkung. Der vordere Ausschnitt ist für den Empfänger. Die Kabel werden einfach in etwas tiefere Schlitze gedrückt. Etwas UHU-Por rein, ablüften lassen, Rumpf zusammendrücken, nichts mehr zu sehen...
Die EPP-Reststücke aufheben und als Abdeckungen verwenden!
Mehr Platz für die Motor und Regler Montage wird mit dem Lötkolben geschaffen.

Mit einem geschärften Messingrohr wir ein Kabelkanal für die Akkuzuleitungen gebohrt.
Einfach mit dezenten Druck durch das EPP drehen. Ab und zu das Rohr herausziehen und die EPP Reste ausklopfen. Alles schön gerade, nicht das man den Rumpf seitlich durchbricht.

Das kommt dann beim Empfängerschacht wieder Raus.
 

 
Nun werden alle Teile (Motor, Ruder, Regler, Kabel...) zusammen gesteckt und der Schwerpunkt von ca. 190 mm ab Flügelspitze durch verschieben des Akkus bestimmt. An dieser Stelle wird ein Akkuschacht mit dem Lötkolben eingebrannt.
Der Akku sollte möglichst fest sitzen. Links ist die verlegte Antenne zu erkennen.
Schlitzen, Antenne eindrücken, einige Tropfen Weißleim zum sichern, fertig.

Die Motorbefestigung wird aus 4 mm Balsa auf den Motorring mittels Sekundenkleber festgemacht und passend geschliffen. Auf dem Bild ist 1 mm Sperrholz auf 3 mm Balsa zu sehen... zu Umständlich!

Das dann mit Motor einfach in das Rohr pressen, auf engen sitz achten und mit Sekundenkleber sichern... Hält!
 

 
Die Nasenleiste wird mit Strapingtape verstärkt und dieses Zwecks UV-Schutz einfach Überlackiert.
Als Farben habe ich Acryllack auf Wasserbasis von OBI verwendet. Abtönen mit Acryl-Airbrushfarben.
Das Gemisch 1:1 mit Wasser verdünnen und mit einem Pinsel auf das EPP auftragen.
Tarnfleckenränder mit dem Pinsel vormalen und dann mit einem Stück Haushaltsschwamm nach Innen, in die Fleckenfläche einreiben. Das ergibt einen leichten aber sehr deckenden Farbauftrag. Die Zierlinien sind Edding.
Der Obilack ist elastisch und blättert nicht ab, wenn er trocken ist. Hält auch auf dem Strappingtape super!

Die Aufkleber müssen noch ausgeschnitten und mit UHU-Por aufgeklebt werden, sonst halten die nicht.
Die beiliegenden Klettbänder werden links und rechts neben dem Akkuschacht mit 5 min Epoxy festgeklebt und die flauschigen Teile sichern dann den Akku. Die Ruder sind mit Tesa oben und unten angeschlagen.

-----[ Hier gibt es Bilder der flugfertigen Mirage ]-----
KLICK



 
 
 

Spannweite: 67 cm
Länge: 88,5 cm
Schwerpunkt: Anfangs 190 mm, jetzt 205 mm
Ruderneutralstellung: 3 mm
Motor: Jamara 480 Pro
Prop: APC 5.5 x 4.5
Steller: Schulze slim-20
Empfänger: Graupner C17
Servos: Jamara 9g
Akku: 10 Noname oder 8 Sanyo AR
Leergewicht (o. Akku): 408 g (!)
Abfluggewicht: 580 - 625 g, je nach Blei und Akku

 

Da die stromführenden Zuleitungen zum Regler direkt am Empfänger und parallel zu den Servokabeln verlaufen, hatte ich Anfangs mit Störungen (Servozucken) zu kämpfen. Ferritringe an den Servokabeln alleine brachten keine Hilfe, erst das einwickeln des Empfängers mit mehreren Lagen Alufolie!
Die Verwindung der Fläche läßt sich mit minimaler Trimmung ausbügeln (< 1 mm).

An 10 Zellen macht die Mirage richtig Spaß, aber auch mit 8 Zellen fliegt sie gut. Für diesen Billigantrieb, eine sehr gute Performance. Aufgrund des Motordrehmoments gibt es einen Linksdrall beim Start.
Überraschend guter Gleitwinkel und mit wenig Strom sehr langsam. Harte Landungen sind kein Problem (EPP halt).
Mit einem Graupner CAM Speed Prop 5.5x4.3 ähnliche Leistung wie mit der APC. Subjektiv ist die APC aber besser.
Laut Anleitung geht auch Graupner 6x4 oder 6x3... Tests mit APC 5x5 waren nicht soo überzeugend, zu wenig Schub, minimal mehr Speed. Bisher ist mir noch kein Prop bei der Landung gebrochen.
Überhaupt ist die Mirage sehr gutmütig zufliegen. Beim Erstflug mußte nur minimal getrimmt werden, die Angaben in der Anleitung stimmen also. Stark sehen tiefe, schnelle Überflüge mit weit geflogenen Kurven aus! Vielleicht gibt es irgendwann noch ein Video.

Grüße,
Micha
 
 

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